DAS „NON-FINITO“ IN DER KUNST
Als „Non-finito“ werden in der Kunst eigentlich vor allem Skulpturen bezeichnet, die unvollendet sind. In der Moderne bekam sogar das bewusst gewollte „Non-finito“ eine gewisse Bedeutung. In Zusammenhang mit unserem Kunstunterricht kann man das allerdings nicht behaupten. Bedingt durch Homeschooling war es nötig, sich im Fach Bildnerische Erziehung hauptsächlich auf theoretische Themen zu fokussieren; die Praxis musste leider stark in den Hintergrund rücken.
In den 8. Klassen versuchen wir uns im Normalfall auf ein längeres praktisches Jahresprojekt zu konzentrieren. Heuer sollte es ein Ölstillleben in altmeisterlicher Schichtentechnik werden, welches wir aus den eben genannten Gründen bereits ein wenig verkürzten, indem wir uns alle auf ein ganz bestimmtes Objekt fokussierten. Wir verwendeten zusammengedrückte Getränkedosen als Vorlage, die wir auf grauem Hintergrund fotografierten. Danach wurden Keilrahmen zusammengebaut, mit Rohgewebe bespannt und anschließend grundiert. Nun war es an der Zeit die Vorlagen mittels Rastervergrößerung zu übertragen und die erste Schicht mit Acrylfarbe in einem Mittelton anzulegen. Im Anschluss wurden Licht und Schatten angelegt, die sogenannte Untermalung. Nach drei Schichten in Acryl konnten dann die Feinheiten mit Ölfarbe angelegt werden. Die letzten Züge schafften die meisten Schülerinnen und Schüler leider nicht mehr; doch trotz Schichtbetriebs und länger andauernden Homeschooling-Phasen, können sich auch die unvollendeten Ergebnisse wirklich sehen lassen.